Embryotransfer bietet dem zukunftsorientierten Züchter die Möglichkeit, Stuten gleichzeitig in Zucht und Sport einsetzen zu können. Erfolreichen Stuten ist es so möglich, schon früh zahreiche Nachkommen zu produzieren. Ein weiterer Einsatzbereich eröffnet sich für Stuten, die selbst nicht in der Lage sind, Fohlen auszutragen, z.B. alters- oder krankheitsbedingt. Beim Transfer wird die Spenderstute 6 bis 9 Tage nach der Besamung einer Gebärmutterspülung unterzogen und der gefundene Embryo auf eine geeignete Empfängerstute übertragen.
Die Übertragung erfolgt entweder hier in der Station auf eine synchonisierte Stute oder der Embryo wird gekühlt mittels Kurier zu einer Empfängerstuten- herde gebracht und dort eingesetzt.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den gefundenen Embryo einzufrieren, in flüssigem Stickstoff zu konservieren und erst geraume Zeit später zu übertragen.
Der Vorteil dieses Verfahrens ist, daß man Stuten auch im Herbst und Winter zur Embryonengewinnung heranziehen kann und das Wunschfohlen dennoch im Frühling zur Welt kommt (evtl. erst Jahre später!).
Der Nachteil hierbei ist jedoch die zur Zeit noch stark verminderte Trächtigkeitsrate.
Für die Spenderstute bedeuten die Embryospülungen kein Gesundheitsrisiko. Auch Stuten, die von uns öfter gespült worden sind (einige bis zu 9 mal pro Saison), wiesen später keine Anzeichen einer Gebärmutterenzündung oder gestörter Fruchtbarkeit auf.
Zur Besamung der Spenderstute kann sowohl Frischsamen als auch TG-Samen guter Qualität benutzt werden. Die Erfolgsquote beträgt in beiden Fällen bei jungen bis mittelalten Stuten über 80%, fällt jedoch bei über 18jährigen deutlich ab.
Die Zulassung zur Embryo-Entnahmeeinheit ist beantragt.